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Unterwasserdrohnen - Schwimmende Augen

Unterwasseraufnahme
Den Himmel haben Drohnen bereits erobert. Jetzt sind sie dabei, auch die Gewässer für sich zu entdecken, eine Aufgabe, die man durchaus mit einem unbemannten U-Boot vergleichen könnte. Ob sie es der Filmvorgabe „20.000 Meilen unter dem Meer“ nachmachen können, dürfte jedoch in Frage stehen. Aber so tief müssen Unterwasserdrohnen gar nicht tauchen können, um ihren Besitzern eine fantastische Welt zu zeigen und dabei auch für großartige Erlebnisse zu sorgen. Das neue Kapitel hat jedenfalls eine Menge Potential und man darf gespannt sein wie es sich künftig entwickeln wird.




Die Einsatzmöglichkeiten für Unterwasserdrohnen umfassen ein großes Spektrum

Für Soldaten auf Minenräum- und Suchbooten sind Unterwasserdrohen schon lange nichts Neues. Archäologen setzen sie ein, etwa um den Grund von Gewässern zu kartieren, etwa den rund 4,9 Kilometer langen und bis zu einem Kilometer breiten Boden am Süßen See westlich von Halle. Eingesetzt waren die Unterwasserdrohnen bereits bei der Suche nach dem legendären Flug „MH370“, die wahrscheinlich über dem Indischen Ozean abgestürzt ist und seitdem als verschollen gilt. Spezielle Unterwasserdrohnen helfen auch dabei, der riesigen Menge an Plastik weltweit auf die Spur zu kommen, die Wissenschaftler haben ein klar definiertes Ziel vor Augen: sie wollen die Natur von den Unmengen an Unrat in unseren Meeren befreien.

Und was das russische Militär schlicht das „Ozeanische Mehrzwecksstem Status-6“ nennt, ist in Wahrheit eine nuklear bestückte Unterwasserdrohne, die später einmal von operativen U-Booten aus abgeschossen werden sollen.

Unterwasserdrohnen – auch für Angler ein nützliches Instrument

Für den Einsatz unter Wasser dürften die Drohen unter anderem für Angler und Taucher höchst interessant sein. Die Technik lässt bereits Tauchtiefen von bis zu 30 Meter zu, um die Fische mittels eines eingebauten Blaulichtes anzulocken, um sie an die Fangköder zu bekommen. Privatpersonen und Unternehmen stellen die Möglichkeiten in ihre Dienste, auch unter Wasser möglichst viele spektakuläre Foto- und Filmaufnahmen zu machen.

Entwickler investieren viel Geld und jede Menge Hirnschmalz in die Unterwasserdrohnen

„Wenn es um Geld geht“, heißt es nicht etwa Sparkasse, sondern Crowdfunding zur Finanzierung der Unterwasserdrohnen. So hat etwa die „Open Rov Trident“ ihr eigentliches Spendenziel in kürzester Zeit verfielfältigt. Mit Hochdruck wird an der Steuerung getüftelt, die Entwicklung sieht diese per Smartphones und Tablets, aber auch über VR-Brillen. Damit lässt sich das Unterwassergerät durch das Neigen des Kopfes lenken, die Techniker versprechen ihren Kunden somit eine ganz andere Erlebniswelt unter Wasser. So viel Entwicklergeist hat natürlich auch ihren Preis. Für beide in den letzten Abschnitten genannten Drohnen werden mindestens 1500 US-Dollar aufgerufen. Vorteil: die Versandkosten sollen im Verkaufspreis bereits enthalten sein. Und mit der „Open Rov Trident“ geht es sogar bis zu einhundert Meter auf Tauchtiefe.

Gespickt sind die Modelle mit zahlreichen Sensoren, die es ermöglichen, sich so gut wie autark unter Wasser zu bewegen. Dies ermöglicht auch den Einsatz zum Beispiel bei bei Inspektionen von Unterwasserkabeln oder Gasleitungen. Einige Modelle sind allerdings mit sehr viel Arbeit beim Zusammenbau verbunden, da sie in etlichen Einzelteilen ausgeliefert werden.

Dabei klingen die technischen Daten der erst vor Kurzen in China auf einer internationalen Messe vorgestellten Unterwasserdrohne „PowerRay“ eines australischen Unternehmens ausgesprochen vielversprechend.

Ausgestattet ist die „PowerRay“ etwa mit:

  • 4K-UHD-Kamera, die über ein 100-Grad-Weitwinkelobjektiv verfügt
  • MP4-Video, sie nimmt bis zu 30 Bilder pro Sekunde auf
  • Fotoeinheit mit einer Auflösung von maximal zwölf Megapixel, dies entspricht einer Kapazität von bis zu fünf Bildern pro Sekunden
  • 1080P teilt sich auf in Echtzeit-Fotos sowie das Video-Streaming
  • Unterwasser-Lampe
  • einer Batteriekapazität von maximal vier Stunden sowie
  • einem wasserdichten Gehäuse bis zur Tauchtiefe von 30 Meter

Die „Titan“ unter den Unterwasserdrohnen

Mit einer Tauchtiefe von bis zu 150 Meter schießt der Hersteller „Geneinno“ wohl den Vogel ab. Alleine bis zu vier Stunden Filmmaterial lassen sich mit der leistungsstarken 4K 30FPS-Kamerau einfangen, zu beobachten ist der Raum unter Wasser über ein Weitwinkel-Sichtfeld von 160 Grad, die Smartphone-Applikation ist gut für 1080p-Echtzeit-Streaming. Wer beim Aufnehmen unter Wasser einmal mehr Licht benötigt, kann sich auf die Leuchtkraft der 3000LM-LED-Lampen verlassen und damit das Gerät die Richtung trotz der Strömung beibehält, wird es von sechs Hochleistungs-Triebwerken auf Kurs gehalten. Und auch beim ausgesprochen modernen Gehäusematerial ist der Name der Tauchdrohne Programm: Titan. Der „reddot award 2018“ war der Unterwasserdrohne bereits sicher. Alles das soll es bereits ab 1399 US-Dollar geben.

Der Herstellermarkt ist in Bewegung

Nahezu bei allen technischen Details, unterschiedlichsten Gehäusen, der kabel- oder ferngesteuerten Steuerung – die Entwicklung geht rasant weiter und jeder Hersteller mit eigenen Ideen und Lösungen auf Kundenfang. Der Wettbewerb verspricht jedenfalls interessant zu sein und zu bleiben. Aber noch heißt es nicht: „Wer die Wahl hat, hat die Qual.“ An die Vielfalt der Drohnen für den Luftbetrieb kommen die Unterwasser-Pendants noch nicht heran. Sie buhlen mit Propellern oder Flossen im Antriebsbereich, mit unterschiedlichen Tauchtiefen oder besonderen Modellvarianten, die sich etwa an Tragflügelbooten orientieren. So lässt sich der Wasserwiderstand reduzieren, die Geschwindigkeit fällt höher aus. Es gibt die Drohnen aber auch im Design einer schwimmenden Birne, mit einer schwenkbaren Kamera und sogar zwei Außenbordmotoren. Sie beschleunigen das H2O-Gefährt auf bis zu zehn Stundenkilometer.

Bekannte Hersteller auf dem Markt:

  • PowerVision
  • Fathom
  • CCROV
  • OpenRov
  • TTRobotix

Interessant zu Wissen:

Die Abkürzung „ROV“ kommt aus dem Englischen und steht für „Remotely Operated Systems“, was übersetzt „ferngesteuertes Fahrzeug“ bedeutet.

Vielfalt im Design

Die Design-Ideen scheinen den Produzenten nicht auszugehen. Modulare Aufbauteile für Antriebspropeller, Sensoren oder Lichteinheiten kommen auf den Markt, die Teile lassen sich inklusive der Kameraeinheit austauschen. Ein anderes Modell erinnert an Tiefsee-Anglerfische, ein Greifarm, an ihm lassen sich Köder und Anglerschnur befestigen, lässt sich mit etwas Geschickt so vor dem Fisch platzieren, dass dieser nur noch zubeißen kann. An Bord befindet sich zudem noch ein Echolot, die dem Betreiber Daten über den Gewässerboden sowie die aktuelle Wassertemperatur frei Haus auf ein Virtual-Reality-Headset liefern.

Wie ein Hund auf dem Trockenen folgt ein weiteres Modell seinem Besitzer mittels einer besonderen Lokalisierungs-Technik unter Wasser. Der beobachtet das Geschehen über insgesamt acht Kameras. Ein anderes noch zu erwähnendes Gimmick ist eine auffallende Plexiglas-Halbkugel und der Name: Yellow Submarine. Und wie hoch ist der spätere Verkaufspreis angesetzt? Der Hersteller spricht von rund 2600 US-Dollar.

Unser Fazit zu Unterwasserdrohnen

Flugdrohnen gehören mittlerweile zur Massenproduktion, halten die sportiven Facetten mit Copter-Rennen aufrecht. Die Konkurrenz der Unterwasserdrohnen kann ihnen noch nicht das Wasser vom Brot nehmen, ist aber auf dem besten Weg, zum Mitbewerb aufzuschließen. Jedenfalls haben die Drohnenmodelle für das Leben im Wasser schon eine ganze Menge drauf!